Auftrag in der Einrichtung CCA Berlin x Lou Ferrand

In diesem Jahr wurde die junge Kuratorin Lou Ferrand ausgewählt, um in das Kuratorenteam des CCA Center for Contemporary Art in Berlin aufgenommen zu werden, um die Ausstellung „Jota Mombaça“, eine brasilianische bildende Künstlerin und Aktivistin, zu konzipieren. Die junge Kuratorin wurde nach einer Ausschreibung, die über französische Berufsnetzwerke und das CCA verbreitet wurde, vom Gründer und Leiter der Institution Fabian Schöneich ausgewählt. Sie wurde eingeladen, sie bei der Suche, Organisation und Entwicklung von Vermittlungsaktionen für das Publikum zu unterstützen. Der Auftrag dauerte vier Monate, von September bis Dezember 2023.

Fotos: Ansichten der Ausstellung von Jota Mombaça „A certain death/the swamp“, Courtesy of CCA.

A CERTAIN DEATH/THE SWAMP ist die erste umfassende institutionelle Einzelausstellung von Jota Mombaça in Deutschland. Die Praxis der in Natal, Brasilien, geborenen Künstlerin, Autorin und Performerin entwickelt sich aus ihrer langjährigen Auseinandersetzung mit der kolonialen Moderne. Dabei beschäftigt sie sich mit den apokalyptischen Brüchen, die diese hervorgebracht hat und die sie inmitten ihrer vorherrschenden Herrschaft weiterhin entfesselt. Die Ausstellung im CCA in Berlin hebt Mombaças kontinuierliche Forschung hervor, indem sie Arbeiten zeigt, die kürzlich für die Ausstellung geschaffen wurden. Der Schwerpunkt liegt auf einer raumgreifenden Installation und einer Videoarbeit. Außerdem werden Keramiken, Textilien und Zeichnungen ausgestellt. Die ausgestellten Werke vermitteln sinnliche Qualitäten, die sowohl von der Reise in einen Mangrovenwald am Amazonas als auch von der seltsamen Topografie Berlins geprägt sind, das wahrscheinlich vollständig auf ausgetrockneten Feuchtgebieten liegt. Aus diesen fragmentarischen materiellen Zeugnissen ergibt sich eine Reihe von diskursiven Fragen, die Mombaça durch eine progressive kollektive Reflexion klären will: Wie können lebensbejahende Praktiken, die sich um Prinzipien kosmologischer Interdependenz gebildet haben, aufrechterhalten oder wiedergewonnen werden? Von welchem Stück Land aus, über welchen Wasserlauf, kann die zerstörerische Gewalt unserer gebauten Umwelt überwunden werden? Wo können radikale Hoffnungen blühen, wenn wir das Ende unserer Welt, so wie wir sie kennen, erleben?

Als Mitglied des Kuratorenteams bereitete Lou Ferrand eine Podiumsdiskussion mit der Künstlerin Jota Mombaça vor, die im Februar 2024 stattfinden wird. Lou Ferrand organisierte außerdem einen Schreibworkshop für unter 31-Jährige im CCA. Das Thema war Poesie in der Stadt und war als eine Art Auftakt für das Programm „Displayed words“ gedacht, das im darauffolgenden Jahr von der CCA organisiert wurde.

Erfahren Sie mehr über Lou Ferrand.

Dieser Einsatz in einer Einrichtung wurde vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) unterstützt.