Geboren 1987 in Ganges
Lebt in Amsterdam (Niederlande)
Die Kunsthistorikerin Karima Boudou arbeitet derzeit als unabhängige Kuratorin. Sie studierte Kunstgeschichte und Philosophie, und folgte das De Appel Curatorial Program in Amsterdam. 2011 war sie Mitbegründerin des unabhängigen Kuratoren-Kollektivs DIS/PARERE. Sie initiierte kürzlich die Struktur AGENCE, die Projekte zu den Themen Wirtschaft und Autorschaft entwickelt. In diesem Zusammenhang veröffentlichte Sie das Buch 1907: A Centenary Cookbook von Donelle Woolford (2014). Außerdem leitet Karima Boudou unabhängige Forschungs- und Ausstellungsprojekte in Marokko und Frankreich. Für die Marrakech Biennale 2014 organisierte Sie eine Ausstellung von Donelle Woolford. Momentan arbeitet Sie an der Einzelausstellung What´s The Name Of This Nation (WTNOTN) mit dem Künstler Soufiane Ababri und an der ersten Ausgabe der Zeitschrift WTNOTN , die im Herbst 2015 in Le Cube à Rabat veröffentlicht wird.
Ausserdem schreibt Karima Boudou für das Magazin Contemporary And bei und leitet unabhängige Forschungsprojekte in Marokko. Zuletzt kuratierte sie eine Einzelausstellung von Donnelle Woolford, die im Rahmen der Marrakech Biennale 2014 präsentiert wurde.
Sie kuratierte u.a. die folgenden Ausstellungen: À la recherche de l’exposition présente (2012, Frac Bretagne, Rennes), Bourgeois Leftovers (2013, de Appel Arts Centre), Ce lieu n’est pas la maison de Descartes (2013, Institut Français des Pays-Bas, Amsterdam), Le Signe Route (2013, L’appartement 22, Rabat), Performer, Artisan, Narrator (Donelle Woolford, 2014, Biennale de Marrakech, Marrakech), You can delete any comment that you create (2014, InBetween, Bruxelles), A SPACE IS A SPACE IS A SPACE (Sept. 2015, DAZ Deutsches Architektur Zentrum DAZ, Berlin)
Was definiert für Dich die heutige Rolle des Kurators – oder welche Missverständnisse existieren um den glorifizierten Titel und die Figur des „Kurators“?
Es ist eine Rolle die sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr behauptet hat, immer mehr an Bedeutung gewann und in den Medien verbreitet wurde. Meiner Ansicht nach bleiben die Aufgaben dieselben wie die der traditionellen und historischen Kuratoren, mit dem Unterschied, dass die Kunstgeschichte ihren Weg ging und wir heute mit Künstlern arbeiten, von denen manche die Vorstellungen von Subjektivität und Authentizität hinterfragen. Indem unser Erbe und unserer Wertesystemen in der zeitgenössischen Kunst in Frage gestellt wird, werden die Dinge komplexer und eine Interpretation erschwert.
An welchem Projekt arbeitest Du gerade / bist Du gerade beteiligt?
Derzeit arbeite ich als Kuratorin im L’appartement 22, einem zeitgenössischen Kunstraum in Rabat, Marokko. Begonnen habe ich mit einer Einzelausstellung von Fadma Kaddouri, die ihre, seit mehreren Jahren durchgeführten, verschiedenen Untersuchungen über den marokkanischen Schriftsteller Mohamed Choukri vorstellt. Mit der Künstlerin Judith Deschamps und dem Kurator Manuel Ramirez bereiten wir eine Publikation vor, die der Performance „A la recherche de l’exposition présente“ der Künstlerin Judith Deschamps an der Frac Bretagne Ende 2012 folgt. Außerdem bereite ich eine monographische Ausstellung der Künstlerin Donelle Woolford für die Biennale von Marrakech in Marokko vor. Ich entdeckte diese Künstlerin, als ich an der Universität von Philosophie in Nanterre war. Ich hatte sie in die Maison Descartes in Amsterdam eingeladen um ihre falschen historischen Gemälde auszustellen, die sie ihre „kubistischen Gemälde“ nennt.